Maria Lüftenegger
1802–1875
Maria Lüftenegger brach mit den Konventionen ihrer Zeit und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Geschichte der Donauschifffahrt. Nach dem Tod ihres Mannes übernahm die aus Schärding stammende Unternehmerin 1836 das Familienunternehmen und setzte mit dem Bau des ersten eisernen Donauschiffs 1840 einen technologischen Meilenstein. Ihre Vision und ihr Weitblick machten sie zur Pionierin – doch ihr Name bleibt bis heute weitgehend verborgen.
ie von Schärding stammende Maria Lüftenegger heiratete den Linzer Schiffmeister Paul Lüftenegger. Als dieser 1836 starb, übernahm sie entgegen den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit, dessen Geschäft und führte es mit bemerkenswertem Weitblick fort. Ihre Vision, das erste eiserne Donauschiff zu bauen, setzte sie als Schiffbauerin gemeinsam mit dem Schiffmeister der Linzer Schiffswerft in die Tat um: 1840 war es schließlich so weit – das erste eiserne Donauschiff war fertiggestellt und sie schuf damit einen technologischen Meilenstein für die Donauschifffahrt und die Region Oberösterreich. Während das Porträt ihres männlichen Mitstreiters bis heute dokumentiert und archiviert ist, fehlt von Maria Lüftenegger jegliche bildliche Darstellung. Diese Ungleichbehandlung spiegelt sich auch in der Wahrnehmung ihrer zahlreichen weiteren Leistungen wider: Als eine von nur zwei Frauen* im Gründungskomitee der Linzer Sparkasse und engagierte Wohltäterin genoss sie zu Lebzeiten zwar hohes Ansehen, dennoch bleibt ihr Name bis heute vielen Linzer:innen unbekannt. 1963 erhielt sie mit der Lüfteneggerstraße eine späte, wenn auch kaum beachtete Würdigung im Stadtbild. So steht ihr Schicksal exemplarisch für jene Frauen*, deren außergewöhnliche Verdienste in Wissenschaft und Technik allzu oft dem „Vergessen“ werden.
